Täbris
Täbris ist die Landeshauptstadt von Ost-Aserbaidschan (Aturpatgan), hat etwas mehr als 1,7 Millionen Einwohner und war bis Anfang der 1970er Jahre die zweitgrößte Stadt im Iran. Täbris liegt in einem Tal im Norden des wunderschönen Bergs Sahand. Das Tal mündet in eine Ebene, die sich sanft zum etwa 60 km westlich gelegenen Ende des Orumieh- Sees erstreckt.
Täbris liegt 310 km südöstlich der iranisch-türkischen Grenze und 159 km südlich der Grenze von Aserbaidschan Republik.
Die Stadt ist auf dem Landweg, per Eisenbahn oder mit dem Flugzeug gut zu erreichen.
Die Stadt hat eine lange und bewegte Geschichte. Die älteste Steintafel mit einem Hinweis auf Täbris stammt aus der Regierungszeit des assyrischen Königs Sargon II. Die Historiker glauben, dass im Gebiet des heutigen Täbris ein assyrisches Palastgebäude stand („Tauri Castle“).
Im 3. Jahrhundert n.Chr. war Täbris die Hauptstadt von Aserbaidschan. Bedeutung erlangte Täbris wieder nach der mongolischen Eroberung und diente unter der mongolischen Ilkhanid-Dynastie (1256-1353) wieder als Regierungssitz.
Während ihrer Herrschaft erreichte Täbris den Höhepunkt des Ruhmes und der Bedeutung. Viele große Künstler und Philosophen aus der ganzen Welt reisten nach Täbris.
Unter den Safawiden war Täbris noch für kurze Zeit Hauptstadt, verlor diese Funktion aber dann schnell wegen der gefährlichen Nähe zum Osmanenreich. Es folgte eine Periode des Niedergangs.
Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jh. erlangte Täbris wieder eine gewisse Bedeutung und kam mit der Öffnung des Irans zum Westen zu Wohlstand.
Während der späten Khadscharen-Zeit entstanden im „Haus der Verfassung“ die Grundlagen der konstitutionellen Monarchie. In der ersten Hälfte des 20. Jh. wurde Täbris mehrmals vom zaristischen Russland besetzt.
Heute bestehen gutnachbarliche Beziehungen zu allen Anrainerstaaten.
Viele historische Denkmäler sind im Verlauf der wiederholten Invasionen und kriegerischen Auseinandersetzungen verloren gegangen. Auch Naturkatastrophen wie die in dieser Region häufigen Erdbeben haben ihre Spuren hinterlassen.
Dennoch kann man in Täbris noch einige architektonische Meisterwerke aus der Zeit der Mongolen, der Safawiden und der Khadscharen besichtigen.
Mittlerweile ist Täbris eines der Industriezentren des Landes, mit Traktorenwerken, Maschinen- und Kugellagerfabriken sowie Raffinerien. Täbris ist auch ein Zentrum der Teppichweberei.